Roller über Roller. Das ist der erste Gedanke, den man hat, wen man Ho Chi Minh City zum ersten Mal sieht. Wüsste man es nicht besser, so könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Stadt mehr Roller als menschliche Einwohner hat.
Nach unserer Überfahrt am 17. Juni haben wir zum ersten Mal Fuß in das wunderschöne Land Vietnam gesetzt. Bisher doch eher bekannt aus der Bekleidungsinschrift "Made in Vietnam", hat dieses Land so vieles mehr zu bieten.
Direkt nach unserer Ankunft im MyMy Arthouse, dessen Besitzer genauso außergewöhnlich ist, wie Architektur und Name des Hostels, haben wir eine Tour zu den Cu Chi Tunnels gebucht.
Kurzer geschichtlicher Überblick hierzu: Während des Vietnam Kriegs haben sich in den 200 km langen unterirdischen Cu Chi Tunnels 18 000 Vietcong versteckt, die zwar im Süden gelebt haben, aber den kommunistischen Norden unterstützt haben. Das Land oberhalb der Erdoberfläche war komplett zerstört und so blieb vielen Vietnamesen nur die bittere Wahl zwischen dem Tod und einem Leben unter der Erde. Das Leben auf 3 Tunnel-Levels in 3-/6- und 10-Metern Tiefe war nicht einfach, das konnten wir nach wenigen Metern in den Tunnels selbst feststellen.
Unser Guide Jackie, ein ehemaliger Soldat während des Vietnam Krieges, hat uns aus erster Hand die Geschichte und das Leben zu jener Zeit näher gebracht. Seine Betroffenheit und die Art und Weise, wie er uns an seiner Vergangenheit teilhaben ließ hat wirklich Gänsehaut bereitet.
Eine der Fallen, wie sie zu jener Zeit von den Vietcong gebaut wurden
Unser Guide Jackie, der es wirklich verstand uns mitzureisen und die Umstände während des Vietnam Kriegen näher zu bringen - hier demonstriert er eine Weise der Waffenherstellung
Ich habe an diesem Tag 200 für Besucher zugängliche Meter der ehemaligen Tunnels durchquert und war bereits danach wieder froh Tageslicht zu sehen, wie muss das gar für die Vietcong gewesen sein, die bis zu 26 Jahre so gelebt haben. Auf diesem Bild bin ich noch in einem der "großzügigeren" Tunnelabschnitte!
In das War Museum in Ho Chi Minh City haben wir es leider auf Grund der Öffnungszeiten nicht mehr geschafft. Konnten jedoch noch über die Transport- und Kampfmaschinen aus jener zeit im Hof des Museums staunen.
Für die spätere Weiterreise nach Hanoi haben wir uns dann doch für eine normale Passagiermaschine entschieden
Alles Gesehene gemeinsam mit den lebhaften und emotionsgeladenen Erzählungen unseres Guides, der mit 16 das erste Mal eine Waffe auf deine eigenen Landsleute feuern musste und später als Dolmetscher für die Amerikaner gearbeitet hat und laut eigener Aussage über alle Maßen glücklich war zu Ende des Krieges ins Gefängnis zu kommen, da hier sein Leben sicher schien, haben mich zutiefst berührt und zum Nachdenken gebracht.
Am nächsten Tag haben wir die Zeit genutzt um eine Tagestour ins Mekong Delta zu unternehmen. 80 % des exportierten Reis aus Vietnam kommt aus dieser Region und neben Reis stellen die Einheimischen hier noch vieles mehr her. Bei der Besichtigung einiger der zahlreichen Inseln des Deltas haben wir allerhand gesehen und erlebt.
Auf der Fahrt zum Mekong Delta haben wir diese Transportaktion beobachten dürfen... ob das wohl gut gegangen ist?!
Zur Stärkung noch unser Lieblingsgetränk: frischer Mangosaft (100%) :)
Bei unserem ersten Stop habe ich bei der Coconut Candy Produktion mitgeholfen... Naja wohl eher den Konsum voran getrieben...
Nicht viel Zeit blieb uns bei der nächsten Aktion zum Nachdenken, da der Zeitplan ziemlich straff war. Das alles so schnell ging, war wahrscheinlich auch gut, da ich es mir so nicht noch einmal anders überlegen konnte und Ruk-Zuk hatte ich meine spätere Handtasche um den Hals hängen:
Die 15 kg schwere Python lebt natürlich noch und wurde nicht zur Handtasche umfunktioniert!
Damit noch nicht genug der Tierliebe für diesen Tag, auch als Imkerin habe ich mich versucht und bin mit einer Bienenwabe auf Tuchfühlung gegangen:
Ohne erwürgt worden zu sein oder etwaige Stiche als Souvenir mitnehmen zu müssen haben wir dann eine kurze Mangroven-Bootstour gemacht und durften endlich einmal die heiß begehrten Reishüte ausprobieren.
Nach einheimischen Tänzen und Früchten, habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, die Produktivität der Insel ein wenig anzutreiben und selbst Hand angelegt.
Nach dieser Vielzahl an Eindrücken und Erlebnissen, sind wir zurück in das wirre Leben Ho Chi Minhs gefahren, um uns dort noch ein wenig umzuschauen.
Ein absolute Traum für Obstliebhaber...
Auf unserer Tour eher selten, aber ansonsten schon häufiger der Fall gewesen: "Can I take a picture with you?" - das mussten wir auch mal festhalten.
In Lebensgefahr für dieses Foto... beim überqueren der Straße ist eine Sache von enormer Bedeutung: Augenkontakt mit den Rollerfahrern!!
Auf unserer Tour haben wir uns kulinarisch immer verwöhnt und auf nichts verzichtet. So war unser Tisch stehts voll, wie hier:
Auch spannend waren für mich immer Sanitäre Anlagen und sonstige Dubiositäten festzuhalten, die für uns wirklich immer überraschend waren...
Das sich Klo und Dusche gut kombinieren lassen war uns zu diesem Zeitpunkt ja bereits klar, aber diese Waschbecken-Klo-Kombination fanden wir wieder sehr kreativ.
Ein wiederkehrendes Bild in Asien: Klimaanlage wo es nur möglich ist... Hier auf dem Flug von Ho Chi Minh City nach Hanoi!
Wie es nach der 2-stündigen Reise im Kühlschrank von JetStar weiterging - kleine Bemerkung zu JetStar: hier wird penibelst auf das Gewicht des Handgepäcks geachtet, so mussten wir ein Gepäckstück aufgeben, da unsere 3 Rucksäcke die zugelassenen 7 kg überschritten haben - könnt ihr in meinem nächsten und letzten Blogeintrag über meine Rücksacktour durch Asien in 2 Tagen lesen.
Vielen Dank für euer Interesse und liebe Grüße vom Äquator
Eure Sarah
P.S.: Heute ist der letzte Tag des Spendenvotings für den Ski-Club D'Heim, also mobilisiert noch einmal die Massen:)
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